Danke für den Interessanten Artikel. Dem und deiner Folge schließe ich mich vorbehaltlos an.
Gerade Dark und Fake Agile sind Begriffe, die ich gerne in mein Vokabular aufnehme.
Auf die Alternativen bezogen: Als explizite (bekannte) Frameworks kenne ich kaum etwas anderes als die benannten (Scrum, Kanban, XP). Vielleicht gibt es noch ein paar weniger bekannte (von den Skalierungsframeworks abgesehen).
Ich denke, dass es allgemein um iteratives Vorgehen geht. Da ist das Agile Manifest "nur" eine, noch relativ abstrakte, Ausformulierung verschiedener Details. Grundsätze. Leitgedanken. Und ich denke viel Firmen handeln danach ohne vom Manifest zu wissen. (Wobei das Agile Manifest selbst keine Framework ist. Das ist eine Vision, ein Ideal dem man folgt. Was das konkret für einen selbst bedeutet, muss jedes Team/Unternehmen für sich heraus finden.)
Ich weiß aus der Videospiele-Branch (aus Podcasts, erzählt von Veteranen), dass diese "schon immer" iterativ entwickeln haben. Bevor es das Manifest gab. Man kann Spiele schlecht vorab detailliert spezifizieren, sondern muss iterative herausfinden was "Spass macht" (was das angestrebte Spielerlebnis erzeugt, dass Game-Designer beabsichtigen).
Iteratives Vorgehen (bzw. "agil" als Adjektiv) sehe ich als alternativlos an ist es die Natur von Software-Entwicklung und ein Übermaß an Planung (bzw. dem sklavischen Festhalten an Plänen) kann zu Problemen führen.
Ob es jetzt unbedingt im Sinne das Agilen Manifests sein muss ("Agil" bzw. "Agilität", es halb Markennamen), ist die Frage. Das Manifest kann Orientierung geben, wenn man sich klar werden will in welche Richtung man gehen möchte. Es deckt zwar viele aber nicht alle möglichen Aspekte ab. z.B. zum das Testen steht dort kein Wort (es schaut für mich so aus als hätten es vor allem Entwickler geschrieben). Und immer wieder gibt es auch Zwänge die einen entgegen dem Manifest handeln lassen.
Ein Problem, dass ich allein schon in der Kommunikation sehe ist, dass manche Leute "agil / Agil" sagen und kaum über das Manifest Bescheid wissen. Eigentlich meinen sie allgemein iteratives Vorgehen, aber irgendwie hat sich "agil / Agil" dafür eingeschlichen.
Oder ist es mein Problem, dass ich das Agile Manifest als spezifische Ausformung sehe und man unter seinem Denkmantel mehr machen kann als drin steht?
Hier macht es für mich einen Unterschied was (pragmatische) Idealisten wie wir im Manifest sehen und was der, oft vom Management geprägte, Arbeitsalltag ist. Ich sag nur Scrum als Team-Management-Tool.
Ich frage auch manchmal ob / für wen es so gut ist sich stark ans Agile Manifest zu halten.
Ja, ich weiß, es sind vor allem Ideale, ein Weg den man geht (und einige allgemeine Wahrheiten). Keine festen Ziele die man erreichen kann. Auch in einem stark regulierten Umfeld, darf man immer noch Individuen vor Prozessen schätzen. Es geht um die Grauschattierung, nicht um Schwarz oder Weiß.
Auch wenn das Agile Manifest viel Hilfe bietet ist es, gerade für mich als Tester, nur ein möglicher Teil von mehreren. Ja, Individuen vor Prozessen ist mir wichtig, aber z.B. ("vollständig") funktionierende Software wird mir nicht immer als Ziel mitgegeben.
Man kann auch gut iterativ Software entwickeln ohne Ahnung vom Agilen Manifest zu haben. Vielleicht kommt auf viele Punkte des Manifests, aber auch andere.
Ach war das wieder chaotisch ^^
Ich habe geschrieben wie mir Dinge einfielen.
Spontanes tl:dr:
Das Agile Manifest deckt viele Aspekte von Softwareentwicklung ab, aber gerade Aspekte wie das Testen und verschiedene ökonomische Anforderungen kommen darin kaum vor.
Daher sehe ich es auch im Projektmanagement nur als die halbe Wahrheit.